The hound of the baskervilles im English Theatre in Frankfurt – der Krimi-Klassiker ist alles andere als staubig

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Arthur Conan Doyle steht für die packenden Krimi-Klassiker des 19. Jahrhunderts: spannend, fesselnd und mit einer großen Portion britischem Humor. Sherlock Holmes macht ihn weltberühmt, „The hound of the baskervilles“ ist der dritte Roman mit dem raffinierten Detektiv und ist zugleich eine der bekanntesten Sherlock Holmes-Geschichten Doyles. Wenn das kein Grund ist, den berühmten Krimi auch mal als Theater-Inszenierung live zu erleben!

 „The hound of the baskervilles“ im English Theatre in Frankfurt

Meine Freundin Sissi, die sowieso bekennende Doyle-Anhängerin ist, besucht mit mir die Aufführung von „The hound of the baskervilles“ im English Theatre in Frankfurt. Wir haben gute Plätze in den ersten Reihen und freuen uns auf die spannende Kriminalgeschichte von der Familie Baskerville, deren Mitglieder mit einem alten und mysteriösen Fluch belegt sind: Ein gespenstischer Vierbeiner streift nachts durch das Anwesen der Familie und mit ihm verbinden sich seltsame Ereignisse.

Sherlock Holmes auf spannender Fährtensuche im Dunkeln: Wo hat sich der Vierbeiner bloß versteckt?

Sherlock Holmes auf spannender Fährtensuche im Dunkeln: Wo hat sich der Vierbeiner bloß versteckt?

So kommt Sir Charles Baskervilles auf rätselhafte Weise ums Leben, weitere Verwandte folgen ihm, die Ermittlungen zu dessen rätselhaften Tod werden von Sherlock Holmes geleitet. Dieser wird von Max Hutchinson und erinnert mich an den cleveren Sherlock aus den Romanen: schlankes Gesicht, markante Züge und eine very britische Baskenmütze. Natürlich ist auch Watson alias Simon Kane mit dabei: bedeutend älter als Holmes, bekleidet mit Mantel und. Rundem Hut. „Der Schnurrbart darf natürlich auch nicht fehlen“, schwärmt Sissi.

Und so verfolgen wir fasziniert das britische Krimi-Spektakel, dass sich ohne viel Schnickschnack, aber dafür mit einer großen Brise Humor auf der Bühne abspielt, die (nahezu) gänzlich ohne Requisiten auskommt. Zwar strömen Nebel und Lichteffekte auf die Bühne ein, doch sind dies alles Nebensächlichkeiten im Vergleich zu der Darbietung der drei Hauptdarsteller. Alle Beteiligten, inklusive Shaun Chambers in der Figur des Sir Henry Baskerville, mimen mit Hingabe die altbekannten Figuren, aber können deren Charakterstrukturen durchaus auch mal mit einem Seitenhieb versehen.

Auch bei der härtesten Verbrecherjagd muss auch mal eine Pause möglich sein.

Auch bei der härtesten Verbrecherjagd muss mal eine Päuschen möglich sein.

Watson, der mir mit seiner hier eher zerstreuten Art sehr gut, denn im Gegensatz zur Buchvorlage wirkt er wie ein unglücklicher Tor, der doch einmal hoffen kann, eine Nadel im Heuhaufen zu ergattern. Insgesamt wirkt die Darbietung in sich stimmig, jeder Schauspieler schlüpft in eine Vielzahl von Rollen, die jede für sich als brillant anerkannt werden kann. Viele Verse, Wortwitze und Slapstick hören wir in der zweistündigen Spielzeit. Am Ende möchte ich das Theater gar nicht mehr verlassen, doch der Fall ist schon gelöst und auch ein Sherlock Holmes sollte sich nach dem wohl verdienten Feierabend mal einen Earl Grey gönnen dürfen.

„The hound of the baskervilles“ im English Theatre – eine gelungene Parodie für maximalen Spaß

„Was meinst du“, fragt mich Sissi, als wir langsam aus dem Saal gehen, „was unterschiedet die Vorführung von den anderen Filmen und Inszenierungen? Das Stück wurde ja bekanntlich in den letzten Jahrzehnten beinahe unaufhörlich reproduziert“. Meine Antwort lässt nicht lange auf sich warten: „Die Frische hat mich einfach begeistert. Viele Verfilmungen und Inszenierungen zeichnen den Fall einfach gemäß dem Buch nach.

Es gab kaum noch Überraschungen, doch mit dieser Inszenierung verhält es sich anders. Sie ist lebendig, Frisch und voller Witz und Charme. Die Darsteller nehmen sich selbst nicht so ernst und die Parodie macht einfach Spaß.“ Für mich ist das Remake für sehr empfehlenswert für alle, die Sherlock Holmes mal etwas ungezwungener und wortwitziger erleben wollen. Ein guter Beweis dafür, dass der pfiffige Detektiv doch noch überraschendes in Petto hat!


Bildnachweis: english-theatre.de © Martin Kaufhold

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