Seit Langem ist die Figur der Maria Stuart ein fester Bestandteil auf den Bühnen, verkörpert von einer Vielzahl von Schauspielerinnen und Schauspielern und stets aufs Neue interpretiert. Ihr Leben hat die Theatergeschichte maßgeblich geprägt.
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Aktuelles
Schillers „Maria Stuart“ wird im TAG zum Spionage-Thriller
Im Theater an der Gumpendorfer Straße in Wien inszenierte Hausherr Gernot Plass eine spannungsgeladene Aufführung, die frei nach dem Klassiker über die Tudor-Zeit gestaltet wurde. Bei der Uraufführung am Samstag wurden Elemente aus der Welt von James Bond geschickt eingebunden. Die Handlung dreht sich um die drohende Enthauptung der Stuart-Königin Maria durch die anglikanische Tudor-Königin Elisabeth, die sich jedoch nicht die direkte Verantwortung zuschreiben lassen möchte.
Regisseur Louis Villinger von „Maria Stuart“
Louis Villinger, Regisseur von „Maria Stuart“, diskutiert die Relevanz des Stoffs und seine Inszenierung. Er betont Schillers Reflexion über Macht und politisches Handeln sowie die inneren Abgründe der Figuren. Die Inszenierung thematisiert Machtstrukturen und Überwachung, während das Bühnenbild und die Kostüme moderne Ästhetik nutzen, ohne Deutungen vorzugeben. Die polarisierte geopolitische Situation und die Rolle von Frauen in machtbasierten Strukturen bleiben aktuell. Als Regisseur gestaltet Villinger Proben, schreibt Textfassungen und reist für Projekte. Seine Liebe zum Theater und die Möglichkeit, relevante Themen anzusprechen, motivieren ihn zur Inszenierung.
Maria Stuart: Eine Tragödie der Macht und Intrige
Maria Stuart, eine der faszinierendsten Figuren der europäischen Geschichte, wurde in zahlreichen literarischen Werken, Theaterstücken und Filmen porträtiert. Friedrich Schillers Drama „Maria Stuart“ ist eines der bekanntesten und beeindruckendsten Beispiele dafür. In diesem Werk verwendet Schiller historische Ereignisse und Figuren als Grundlage, aber er integriert auch fiktive Charaktere wie Burleigh und Mortimer, um die Handlung zu vertiefen und komplexe politische und moralische Themen zu erkunden. Diese Einführung wird sich mit der Rolle von Maria Stuart in der Literatur und insbesondere in Schillers Drama befassen, wobei ein besonderes Augenmerk auf den fiktiven Charakteren Burleigh und Mortimer liegen wird.
Die frühe Kindheit der Maria Stuart
Maria Stuart wurde am 08.12.1542 im Linlithgow Palace in Lothian, Schottland, als einziges Kind von König Jakob V. von Schottland und seiner französischen Ehefrau Mary of Guise geboren.
Ihr Vater verstarb sechs Tage nach ihrer Geburt, und schon im zarten Alter von sechs Tagen wurde Maria zur Königin von Schottland gekrönt. Obwohl ihr Großonkel, König Heinrich VIII. von England, versuchte, sie zu kontrollieren, wurde Maria im Alter von fünf Jahren von ihrer Mutter nach Frankreich gebracht. Dort verbrachte sie ihre Kindheit am Hofe von König Heinrich II. von Frankreich und seiner Ehefrau Katharina de Medici, begleitet von ihrer Mutter.
Video: Eine hingerichtete Königin – Mary Stuart
Maria erhielt eine umfassende Erziehung, die von einem gewissen Luxus geprägt war, einschließlich häufiger Ausritte und Tanzveranstaltungen. Sie wurde in Latein, Spanisch, Italienisch und etwas Griechisch unterrichtet, wobei Französisch ihre erste Sprache wurde. Dank ihrer bemerkenswerten Schönheit – sie war groß, gut proportioniert und hatte rotes Haar sowie braune Augen – sowie ihres Talents für Poesie und Musik verkörperte sie das Ideal einer Renaissance-Prinzessin.
Lord Bothwell als dritter Ehemann der Königin
Die Heirat von Maria Stuart mit James Hepburn, dem dritten Earl of Bothwell, markierte einen der umstrittensten Momente in ihrem Leben und in der schottischen Geschichte.
Nach dem mysteriösen Tod ihres zweiten Ehemanns, Lord Darnley, im Jahr 1567 geriet Maria unter Verdacht, an seiner Ermordung beteiligt zu sein.
Bothwell, ein mächtiger Adliger und Militärführer, der eine Schlüsselrolle bei der Untersuchung des Mordes spielte, wurde schnell als Hauptverdächtiger angesehen. Trotz dieser Verdächtigungen und des allgemeinen Missfallens heirateten Maria und Bothwell nur wenige Monate nach Darnleys Tod im Mai 1567.
Die Ehe mit Bothwell stieß auf erheblichen Widerstand von verschiedenen Seiten. Die schottischen Lords und die Öffentlichkeit waren empört über das, was sie als Maria’s Beteiligung an Darnleys Tod ansahen, und sahen die Heirat mit Bothwell als Beweis dafür. Dies führte zu einem offenen Aufstand gegen das königliche Paar.
Video: Der falsche Ehemann! | Maria Stuart, Königin von Schottland | Screen Schnipsel
Die Ehe mit Bothwell war von kurzer Dauer und endete in Desaster. Marias Unterstützung brach zusammen, und sie wurde schließlich gefangen genommen und zur Abdankung gezwungen. Bothwell floh aus Schottland und verbrachte den Rest seines Lebens im Exil. Die Heirat mit ihm markiert einen tragischen Wendepunkt im Leben von Maria Stuart und trug wesentlich zu ihrem späteren Sturz bei.
Die Kinder von Maria Stuart: Eine tragische Familiengeschichte
Maria Stuart hatte insgesamt drei Kinder, von denen nur eines die Kindheit überlebte:
James VI. von Schottland (auch James I. von England): James wurde am 19. Juni 1566 in Edinburgh Castle geboren. Er war das einzige überlebende Kind von Maria Stuart und ihrem zweiten Ehemann, Henry Stuart, Lord Darnley. Nach dem Sturz seiner Mutter wurde er 1567 zum König von Schottland gekrönt und regierte bis zu seinem Tod im Jahr 1625. Nach dem Tod von Elisabeth I. im Jahr 1603 wurde er auch König von England und Irland als James I.
Fehlgeburt oder Totgeburt (geschlechtlich unbekannt): Maria Stuart erlitt 1567 eine Fehlgeburt oder Totgeburt während ihrer Gefangenschaft nach dem Tod ihres zweiten Ehemanns, Lord Darnley.
Kindheitstod (geschlechtlich unbekannt): Maria Stuart hatte möglicherweise ein weiteres Kind, das entweder bei der Geburt starb oder in der frühen Kindheit verstarb. Es gibt jedoch keine ausreichenden Aufzeichnungen über dieses Kind, um genauere Informationen zu geben.
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James VI./I. war das einzige Kind von Maria Stuart, das das Erwachsenenalter erreichte und eine bedeutende historische Rolle spielte.
Die Rolle fiktiver Charaktere in Schillers „Maria Stuart“
Tatsächlich sind Figuren wie Burleigh und Mortimer, die in Friedrich Schillers Werk „Maria Stuart“ vorkommen, fiktive Charaktere. Schiller hat historische Ereignisse und Personen als Grundlage für sein Drama genommen, aber er hat auch künstlerische Freiheit genutzt, um eine dramatische Handlung zu schaffen, die seine Botschaft und seine Themen am besten vermittelt.
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Burleigh und Mortimer sind Charaktere, die dazu dienen, verschiedene Aspekte von Macht, Politik und Intrige zu repräsentieren. Sie tragen zur Entwicklung der Handlung bei und spiegeln die Konflikte und Spannungen wider, die im Stück vorhanden sind. Obwohl sie fiktiv sind, tragen sie zur Tiefe und Komplexität der Geschichte bei und ermöglichen es Schiller, seine eigenen Ideen und Interpretationen einzubringen.
Fazit
Maria Stuart, die von 1542 bis 1568 Königin von Schottland war, führte ein Leben voller politischer Intrigen und persönlicher Tragödien. Ihre Kindheit in Frankreich prägte sie stark, ebenso wie ihre politischen Überzeugungen, die sie oft in Opposition zu ihrer protestantischen Cousine, Königin Elisabeth I., stellten. Trotz ihres Engagements für den Katholizismus und ihrer Bemühungen, ihre Herrschaft zu festigen, wurde Maria von den protestantischen Lords letztendlich zur Abdankung zugunsten ihres Sohnes Jakob gezwungen.
Nach ihrer Flucht nach England hoffte Maria auf Rückhalt bei Elisabeth I., doch stattdessen wurde sie für über 18 Jahre in Gefangenschaft gehalten. Ihr tragisches Schicksal erreichte seinen Höhepunkt mit ihrer Hinrichtung im Alter von 44 Jahren. Maria Stuart bleibt eine faszinierende Figur der Geschichte, deren Leben und Schicksal die Komplexität der politischen Macht und persönlichen Ambitionen ihrer Zeit widerspiegeln.