Mary Stuart: Die letzten Stunden

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Mary Stuart eine Königin der besonderen Art. Als Königin geboren, gestorben durch eine Königin. Inspiriert von  dieser besonderen Geschichte, entstand durch die Hand Friedrich Schillers das gleichnamige Trauerspiel mit 5 Akten.

Das bewegte Leben von Mary Stuart

Mary Stuart, bekannt geworden als Maria Stuart, war Königin von Schottland, von Frankreich und von England. Nach drei Ehen, der Geburt ihres Sohnes sowie der Totgeburt von Zwillingen, lebte die einstige Königin 18 Jahre in Gefangenschaft. Bis heute wird davon ausgegangen, dass sie am Tod von ihrem zweiten Ehemann, Lord Darnley, beteiligt war. Nachgewiesen werden konnte es ihr jedoch nie. Das Thema wurde unter anderem in dem Buch „Queen of Scots and the Murder of Lord Darnley“ sowie in der Serie „Reign“ aufgegriffen.

Die lange Gefangenschaft prägte zu großen Teilen das Leben von Mary Stuart. Dabei wird heute davon ausgegangen, dass ihr die Gefangenschaft so angenehm wie möglich gemacht wurde. Die Haft fand nicht in Schottland statt, sondern in England. Immer wieder wechselte sie dabei den Ort und wurde unter anderem in den Häusern Bolton Castle, Sheffield oder auch Chartley, festgehalten.

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Die Frage nach dem schottischen Thron

Im Jahr 1570 war Mary Stuart bereits in Gefangenschaft. Der Repräsentant des Königs von Frankreich trat an Elisabeth heran. Die englische Königin wurde gebeten, Maria Stuart wieder auf den Thron von Schottland zu lassen. Diesem Wunsch stimmte sie zu, erließ jedoch die Vorgabe, dass Mary Stuart den Vertrag von Edinburgh unterzeichnen sollte. Sie weigerte sich.

Für Elisabeth wurde Maria Stuart in den nächsten Jahren zu einem Störfaktor, der beseitigt werden musste. Nachdem mehrere Verschwörungen, an denen Mary Stuart beteiligt gewesen sein soll, aufgedeckt wurden, entschied sich Elisabeth, sie hinrichten zu lassen. Die Hinrichtung einer gesalbten Königin galt damals jedoch als unerwünscht. So versuchte Elisabeth, die Kontrahentin ermorden zu lassen.

Nachdem Königin Elisabeth das Urteil für die Hinrichtung unterschrieben hatte, bekam sie Zweifel. Es war jedoch bereits zu spät. Die Behörden hatten der Hinrichtung bereits zugestimmt. Die Hinrichtung wurde für den 18. Februar 1587 festgesetzt. Die letzten Stunden waren angebrochen.

Mary Stuart, bekannt geworden als Maria Stuart, war Königin von Schottland, von Frankreich und von England.

Mary Stuart, bekannt geworden als Maria Stuart, war Königin von Schottland, von Frankreich und von England. (#01)

Die Durchführung der Hinrichtung von Mary Stuart

Die letzten Stunden und deren Ablauf ist heute nur durch Überlieferungen bekannt geworden und mehrfach am Theater nachgestellt oder neu interpretiert worden. So wird davon ausgegangen, dass die einstige Königin in der Kleidung einer Nonne auf die Bühne geführt wurde. Sie soll ein schwarzes Kleid getragen haben. Rosenkränze waren am Kleid befestigt. Das Haar hat sie jedoch unter einem weißen Schleier verborgen. Am Schafott jedoch hat sie diese Kleidung abgelegt. Maria Stuart trug unter dieser Kleidung einen Unterrock aus rotem Samt sowie ein Mieder, das ebenfalls aus rotem Samt gefertigt wurde. Es wird davon ausgegangen, dass sie mit dieser Kleidung eine Botschaft übertragen wollte. So war es zu damaligen Zeiten der Fall, dass Rot als Farbe der Märtyrer angesehen wurde. Zudem stand sie für das königliche Blut, das nach wie vor in ihren Adern floss.

Wie ein Theaterstück schien auch die Hinrichtung durchgeführt worden zu sein. So wurde ein Scharfrichter gewählt, der keine Erfahrungen in Hinrichtungen hatte. Es sollte drei Schläge benötigen, bis der Kopf der einstigen Königin tatsächlich von ihrem Körper getrennt wurde. Doch bereits der erste Schlag soll ihren Tod herbeigeführt haben. Mit dem dritten Schlag fiel der Kopf nach unten. Der Henker setzte an, um den Kopf nach oben zu halten. Bereits beim Erheben sprach er die legendären Worte aus: Es lebe die Königin.

Der Kopf selbst jedoch wurde nicht nach oben gehoben. Maria Stuart trug eine Perücke, die nicht an ihrem Kopf befestigt war. Der Richter griff lediglich nach den Haaren. Der Kopf wurde von der Perücke gelöst und rollte über den Richtstuhl. Die letzten Stunden von Mary Stuart standen damit ganz im Zeichen der Zwischenfälle.

Video: Sphinx Geheimnisse der Geschichte Toetet die Hure Der Fall Maria Stuart

Die Beisetzung von Maria Stuart

Die Beisetzung von Mary Stuart erfolgte erst fünf Monate später. Sie wurde 1587 erst einmal in der Kathedrale von Peterborough begraben. Dort sollte sie jedoch nicht ihre letzte Ruhestätte finden. Ihr Sohn, Jakob I., ordnete an, dass sie exhumiert wird. Grund dafür war, dass er sie in Westminster Abbey beisetzen wollte. Dieser Vorgabe wurde Folge geleistet. Die Leiche wurde dort begraben. Oft wird es als ein Seitenhieb angesehen, dass Maria Stuart nun nicht weit vom Grab von Elisabeth I. entfernt begraben ist.

Maria Stuart als wichtige Figur im Theater

Das bewegte Leben von Mary Stuart hat seit Jahrhunderten das Theater geprägt. Nach ihrem Tode wurden die ersten Gedichte geschrieben, die zu ihren Ehren verfasst wurden. Auch in den folgenden Jahrhunderten folgten weitere Stücke. Besonders bekannt ist jedoch vor allem das Stück von Friedrich Schiller. Es trägt den Namen „Maria Stuart“ und wurde mehrfach in unterschiedlicher Art und Weise interpretiert. Dabei handelt es sich um eine Tragödie. Wer sich für die Biografie der Königin von Schottland interessiert, der kann sich auch die Werke von Stefan Zweig oder Michel Duchein durchlesen.


Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Georgios Kollidas -#01: Everett – Art

1 Kommentar

  1. Ulrike Maria Zachhuber am

    Maria Stuart – Königin von England? Ich bitte um eine historische Quelle.
    Es gab eine Maria I. von England, eine Halbschwester Elisabeths. Und Katholikin wie Maria Stuart. Aber nicht zu verwechseln mit Maria Stuart.
    Schiller interpretiert die historischen Gegebenheiten im Sinne einer dichterischen Freiheit und favorisiert Maria Stuart. Ich würde gerne wissen, weswegen. Wegen des Katholizismus?
    Es wird bleibt so oft unerwähnt, dass Maria Stuart von schottischen Volk verjagt wurde und bei Elisabeth I., deren Thronrecht sie nicht anerkennen wollte, Schutz suchte. Das ist, als würde man den eigenen Mörder ins Haus einladen. Und es gab ja etliche Versuche, Elisabeth I. zu ermorden.

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