Urs Hefti tot

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Der Schauspieler Urs Hefti ist tot. Urs Hefti starb am 20. Januar 2008 nach einer kurzen, jedoch sehr schweren Krankheit in Wien . Urs Hefti verschied im Alter von 63 Jahren.

Der Schauspieler Urs Hefti

Urs Hefti kennen Theaterfreunde vor allem von seiner Schaffensperiode am Wiener Hoftheater. Dort war er seit dem Jahr 1986 als Schauspieler tätig.

Urs Hefti hat es immer in die Ferne gezogen. Zuerst nach Deutschland, doch dann im Jahr 1986 nach Österreich. Gebürtig ist er jedoch in der Schweiz, genauer: in Klosters-Serneus, einer Gemeinde in der Region Prättigau/Davos im schweizerischen Kanton Graubünden. In Klosters wurde Urs Hefti am 20. Juli 1944 geboren.

Schon früh führte ihn sein schauspielerischer Weg nach Wien. Im Jahre 1986 war es Claus Peymann, der Urs Hefti an das Wiener Burgtheater holte. Am Wiener Burgtheater arbeitete Urs Hefti bevorzugt mit Claus Peymann, Peter Zadek, Luc Bondy, Andrea Breth, Thomas Ostermeier und Stephan Kimmig zusammen.

Eine der letzten Rollen von Urs Hefti war bei einem Gastspiel in Mülheim der „Rudi“ in Gert Jonkes Stück „Die versunkene Kathedrale“, in der er einen verwirrten Pianisten spielte. Es war eine seiner letzten Paraderollen. Ebenso war er in Kesselrings „Arsen und Spitzenhäubchen“ und in Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ zu sehen.

Urs Hefti: Tot und doch lebendig in unseren Erinnerungen

Urs Hefti war kein biegsamer Schauspieler. Seine Freunde wie etwa der Theaterkritiker Benjamin Henrichs bezeichnen ihn als „hochliebenswerten Schwermutclown“. Vielleicht ist es auch das, was ihn geprägt hat. Urs Hefti sagte man schon ein wenig Schwermut nach. Vielleicht trieb der Schwermut in ihm seine Blüten und ließ ihn mal schräg, mal skurril und mal kauzig erscheinen.

So kann Urs Hefti tot sein und doch lebendig. Lebendig in unseren Bildern der Erinnerung an unsere Besuche des Wiener Hoftheaters. Er hat es schon mitgeprägt. Ich glaube, das darf man getrost sagen. Urs Hefti war eben schon besonders. Von seiner Persönlichkeit her und auch in seinem schauspielerischen Tun und Schaffen.

„Eine einzigartige Farbe im Ensemble“

Am Burgtheater war man sich seiner besonderen Eigenschaften bewusst. Das drückte sich auch in der Würdigung aus, mit der man am Wiener Burgtheater seinen Platz in der Wiener Schauspielwelt umschrieb. „Urs Hefti ist ein wunderbarer Charakterdarsteller und Komiker, dessen Zartheit und Skurrilität sowie überragende Musikalität ihn zu einer einzigartigen Farbe im Ensemble des Hauses machten“.

Urs Hefti im Ruhrgebiet

Die 22 Jahre in Wien darf man schon als seine Hauptschaffensphase bezeichnen. Doch zuvor hatte Urs Hefti Engagements in Deutschland, insbesondere im Ruhrgebiet. Bis zum Jahr 1986, dem Jahr des Wechsels ans Schauspielhaus nach Wien, brillierte er durch Rollen am Bochumer Schauspielhaus. Dort nahm er Rollen an wie den Clavigo von Goethe oder den Matti von Brecht.

Als Claus Peymann „Nathan der Weise“ inszenierte, sahen Theaterfreunde ihn als Derwisch. Ihnen fiel er nicht nur durch sein Spiel auf. Der gebürtige Schweizer wusste mit seiner markanten Sprechweise auch akustisch Akzente zu setzen. Man erkannte ihn sofort wieder.

Urs Hefti barg in sich auch eine unbändige Musikalität. Den studierten Violinisten fing irgendwann dennoch die Schauspielerei ein. Das Leben belohnte ihn mit der Zusammenarbeit mit allen berühmten Regisseuren wie Klaus Michael Grüber, George Tabori und Peter Zadek.


Bildnachweis: © shutterstock – Titelbild Kozlik

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